Die nationale Schachelite in Saarbrücken
Ein Schachevent erster Güte findet an der Sporthochschule des Saarlandes statt. Und zwar die deutschen Schachmeisterschaften. Von den saarländischen Kollegen nehmen Hendrik Tabatt, André Oberhofer, Herbert Bastian, Rick Frischmann und Reinhold Müller teil. Wir wünschen allen viel Erfolg.
Anbei ein paar Impressionen vom zweiten Tag.
Unser ehemaliges Mitglied André Oberhofer ist nach dem 4. Tag mit 3 Punkten mit weitem Abstand bester „Saarländer“. 2 überzeugende Angriffssiege, ein sauberer positioneller Sieg stehen einer Niederlage (nach Patzerzug in schwieriger Stellung) gegen den stark aufspielenden GM Krämer gegenüber. So kann ’s weitergehen.
So geht es auch weiter: Nach 6 Tagen sind 4 Punkte auf André ’s Punktekonto. Die Spielweise von André ist bei dieser Meisterschaft gekennzeichnet durch unorthodoxen Angriff häufig verbunden mit Materialopferung. „All in“ halt! Oft genug dringt er durch, aber ab 2500 wird die Luft dann doch dünner. Aber so ein gut durchgehangener 2400er verliert dann schon mal den Überblick (wie Plischki nach 17 (hicks) Zügen!!).
André wird immer besser. Am siebten Tag rächt er seinen Vereinskollegen Tabatt (der eine Gewinnstellung vergeigte) und bringt mit Schwarz dem starken IM Blübaum (über zwo fünf Elo) die erste Niederlage bei. Wie aus dem Nichts heraus entschied eine tolle Kombination die Partie innerhalb weniger Züge. Alles begann im 29. Zug mit dem wunderbaren d4. Was zunächst wie ein Bauernverlust aussah, entpuppte sich nach dem genialen 31. Sd2 als tödliche, aber vermeidbare Falle. André lässt die starken Jungs wirklich alt aussehen. Es lohnt sich, diese Partie nachzuspielen. André, der das Schach liebt wie kein zweiter hat die richtige Bühne gefunden, um sein Coming Out auf nationaler Ebene zu zelebrieren. Chapeau!
Der achte Tag bringt leider eine Niederlage für unseren Helden gegen den erfahrenen GM Klaus Bischoff. Die Bäume wachsen halt doch nicht in den Himmel. Nach vielleicht nicht ganz optimaler Eröffnungsbehandlung, aber ungefährem Ausgleich ging André mit 22. Sd6 mal wieder „all in“ und opferte einen Bauern. Die Stellung war komplex und auch ein Bischoff fand nicht die optimalen Züge. Kurz vor der Zeitkontrolle kam André durch seinen gedeckten Freibauern wieder in eine ausgeglichene Stellung, versiebte diese aber leider durch seinen 38. Zug. Danach spulte Bischoff in großmeisterlicher Manier sein Programm bis zur Aufgabe von André herunter. Schade!
Neunter Tag: André spielt Remis gegen Litwak. Beide machten keine Fehler. Nach 21. ..Kf7 lief es auf „ungleichfarbige Läufer mit Bauern garniert“ heraus. Daran arbeitete man noch 19 Züge, bis man sich schließlich friedlich die Hände schüttelte.
Fazit: André spielte ein super Turnier und hatte bis zum vorletzten Tag noch Chancen auf den Meistertitel. Im Endeffekt verlor er gegen den starken Bischoff im 38. Zug in Zeitnot die Kontrolle, sonst wäre noch alles drin gewesen. Glückwunsch an unser ehemaliges Mitglied! Er scheint für die zweite Liga gerüstet zu sein.
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