Deutsche Einzelmeisterschaft 2009 in Saarbrücken

gambit89_dem2009Highlight im Februar: Vom 5.2 bis 14.2.09 werden in Saarbrücken die deutschen Einzelmeisterschaften im Schach ausgerichtet. Gambit 89 hat zwei Plätze ergattert. Zum einen spielt unser Student André Oberhofer, zum anderen Georg Groß, der katalanische Zauberer.

Schade. Mindestens ein Unentschieden war für Georg gegen GM Siebrecht am letzten Tag der DEM lange Zeit drin. Siebrecht versuchte sich im Mittelspiel an einem für niemanden verständlichen Manöver und verlor einen Bauern ohne Kompensation. Danach verbesserten beide die Stellung ihrer Figuren, hier und da wurde noch etwas getauscht und nichts deutete darauf hin, dass Georg Gefahr lief, zu verlieren. Diese Sicherheit war vielleicht der Grund dafür, dass Georg übermütig wurde und mit einem etwas unmotivierten Bauernzug seine Königssicherheit beeinträchtigte. Ab da an begann die Partie so allmählich zu kippen. Wie so oft zu beobachten, ist ein entstehender negativer Trend vom Betroffenen nicht mehr rückgängig zu machen. Nach besagtem Bauernzug von Georg schickte Siebrecht sich an, das Zentrum unseres Vereinskollegen zu unterminieren. Georg fand in dieser Phase der Partie leider nicht die richtigen Mittel, um dies zu verhindern. Plötzlich wurden viele Linien geöffnet und die Bauernstellung von Georg zerklüftete mehr und mehr. Hinzu kam teuflische Zeitnot und so ging die so gut begonnene Partie noch den Bach runter.
Dafür kam André unverhofft doch noch zu einem schönen Erfolgserlebnis gegen Vatter. Aber der Reihe nach. Zu Beginn sah es gar nicht gut aus für André. Vatter hatte als Erwiderung auf e5 c5 gewählt, wohl in der Hoffnung, gegen die Oberhofer’sche Anti-Antimorragambit-Variante auf Vorteil spielen zu können (siehe den Bericht zur Partie gegen Strunski). Den möglichen verdrießlichen Braten riechend, unterließ André diesmal sein Figurenopfer in der Eröffnungsphase, hatte aber dafür einfach einen Bauern ohne Kompensation weniger … (Alle im Verein müssen gemeinsam darauf hinarbeiten, dass André endlich sein Repertoire gegen c5 erweitert:-) … So hätte das Spiel wohl ein für André unvergnügliches Ende gefunden, wenn Vatter nicht plötzlich an partieller Schachblindheit erkrankt wäre. Er ließ André in seine Stellung eindringen, verlor einen rückständigen Bauern und konnte nicht verhindern, dass ein Freibauer unseres Studenten zur Dame wurde.
Übrigens: Verdienter deutscher Meister wurde ARIK BRAUN. Prusikin lag am Morgen des letzten Spieltages zwar noch mit einem halben Punkt in Front und hatte somit die besten Chancen. Er verfiel aber auf die Idee, es gemütlich auf dem Sofa vor dem Fernseher nach Hause schaukeln zu wollen und remisierte nach wenigen Zügen mit Bischoff. Das langte nicht, da Braun eine Wahnsinnspartie gegen Baramidze gewann. Prusikin muss sich fragen lassen, ob er überhaupt tief in seinem Innern daran geglaubt hat, deutscher Meister werden zu können. Vielleicht also (wie sooft in Schach) ein psychologisches Problem. Who knows …

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